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EIN TIERISCHES ALTERSHEIM

 

Luna miaut, will nach Draussen. «Jo, wettsch use gäu. Du besch soo en liebi.» Marie Geiser (84) ist richtig vernarrt in ihre getigerte Katze, die bereits 20 Jahre auf dem Buckel hat. «Sie gibt mir enorm  viel. Vor allem in der Zeit, in der ich wenig Besuch haben durfte.» Die Verbundenheit geht so weit, dass die Seniorin das Bett mit der Vierbeinerin teilt. Manchmal gesellt sich auch Kater Louie hinzu, der eigentlich einem Nachbarn vom Murhof gehört. Bleibt da überhaupt noch Platz für Marie Geiser selbst? «Sicher! Die rollen sich richtig ein und machen sich ganz klein.» Fährt die gebürtige Roggliswilerin mit dem Rollator vor, nimmt Luna auf der Ablagefläche Platz und wird herumchauffiert. «Ich bin eben ein richtiger Tierlifreund», sagt Marie Geiser. Da ist sie im Murhof an der richtigen Adresse. Denn ins Alters- und Pflegeheim können Bewohner nicht nur ihre eigenen Tiere mitbringen. Im Freien werden gar Esel und Hühner gehalten, bald auch Ziegen. «Tiere sind extrem wichtig für die Bewohner», sagt Ueli Eggimann, Leiter Aktivierung im Murhof. Das Streicheln rufe Gefühle hervor und Erinnerungen zurück. Andere würden lieber beobachten.

 

«Wir haben einige Bewohner, die einen Morgenspaziergang zu den Eseln unternehmen. Es ist für sie fast schon ein Ritual.» Kurt Lemp (83) braucht keinen Spaziergang. Er kann die beiden Esel gemütlich von seinem Zimmer aus beobachten. Auf seinem Schoss sitzt Amelie und schnurrt. Die dreifarbige Katze hat der Senior von zu Hause mitgebracht. Beim Bezug seines Zimmers fertigte er für sie eigens eine Leiter an. Immer wieder fange sie Mäuse, sagt Kurt Lemp und macht grosse Augen. Auch wenn seine Ohren nicht mehr alles hören: Amelie versteht der Wynauer auch so.

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